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Von der Coolness, Ausbeuter zu sein!

Gronkh und Sarazar werden da wohl was zu erklären haben …

Diesen Screenshot machte ich (Dank an Harald Fränkel für den Fund!) heute auf der URL http://www.playnation.de/content/team.html. Die Webseite nebst Firma PlayMassive GmbH wird betrieben von Herrn Erik Range und Valentin Rahmel, besser bekannt unter ihren Youtube-Monikern Gronkh und Sarazar.

Screenshot 2017-09-29 14.14.52.png

Die Herren bieten also generös Stellen als „ehrenamtliche Redakteure“ an. Sprich: Arbeit ohne Entlohnung. Bzw. für die Ehre, im Abglanz der Aura zweier Youtube-Stars Artikel verfassen zu dürfen. „Ist ja auch Werbung für Euch als Autoren“, schreit der Artikel.

Und selbst, wenn die Redakteursstellen nicht ehrenamtlich wären: in der Probezeit würde auch nicht bezahlt. Ich weiß nicht, ob das überhaupt legal ist. Aber richtig ist es nicht.

Es gibt dafür eine eindeutige und nicht wegdiskutierbare Bezeichnung: Ausbeuter. Die extrem schmal aufgestellte Hoffnung junger Menschen auf einen Job in der Games-Industrie wird schamlos ausgenutzt um Content zu generieren, den die beiden Herren als sicher nicht ehrenamtliche Geschäftsführer der PlayMassive GmbH mit Sitz in Köln ebenso sicher nicht ehrenamtlich als Werbeträger zur Verfügung stellen. „Du darfst ehrenamtlich für mich Autoteile zusammenbauen“, sagt aus guten Gründen KEINER der deutschen Automobilproduzenten. Und die haben sonst erwiesenermaßen wenig Skrupel. Selbst diesen ethischen Limbo scheint man bei PlayMassive also noch locker zu unterbieten.

Die Monetarisierung der Träume und Hoffnungen junger Menschen muss sich geil anfühlen, vor allem wenn man gleichzeitig noch von Millionen angehimmelt und dabei steinreich wird.

Aber, und das geht als ernstgemeinte Frage nicht an die Youtuber Gronkh und Sarazar, sondern an die gestandenen Geschäftsleute Range und Rahmel: Habt ihr das nötig? Läuft die Webseite so schlecht? Solltet ihr dann nicht die Konsequenz ziehen, und das Businessmodell killen? Seid ihr ehrbare Kaufleute? Oder wollt ihr wirklich in der Öffentlichkeit als moderne Sklavenbesitzer dastehen?

Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Ihr solltet das also klarstellen und JEDEN Redakteur bezahlen. Auch in der Probezeit.

Und wenn doch: dann schämt euch einfach. Aber lasst bitte demnächst eure Spendenmarathons oder anderen Charity-Scheiß weg, den ihr, was dann jedem klar ist, sowieso nur im Dienste der eigenen Popularität unternehmt.

P.S. 20:20 Uhr am selben Tag: Nach einer intensiven Diskussion auf Facebook, hat PlayMassive die Anzeige von der Webseite genommen. Vielen Dank dafür. Die Diskussion um nicht bezahlte Arbeit in der Spieleindustrie muss weiter gehen.

37 thoughts on “Von der Coolness, Ausbeuter zu sein!

  1. Danke, dass ihr mit diesem guten Artikel auf diese Tatsache aufmerksam macht. Ich habe selbst mit meinem eigenen Portal schon negative Aufmerksamkeit geerntet, weil bei uns aktuell noch keiner Geld verdient. Das schließt mich persönlich natürlich mit ein. Dennoch wäre ich froh in der Lage zu sein meinen Redakteuren Geld zu zahlen. Einfach auch als Wertschätzung und als Zeichen dafür, dass sich bei uns etwas tut.

  2. Ist schon echt lächerlich. Muss man einfach so sagen.
    Da hat man solch ne Plattform die sicher alleine durch die Namen Gronkh und Sarazar sicher einiges an Traffic haben und dann so was?
    Bin aber auch ehrlich: Verwundert bin ich hingegen auch nicht. Man schaut sich nur mal den Content der Seite an und wenn man ein bisschen herumsucht, wo die Redakteure überall in der Republik sind, dann deutet es schon sehr auf ein Portal an, welches sehr auf „gutmütige“ Mitarbeiter hofft um am Ende doch noch damit Geld zu verdienen, und wenn es nur die Chefs + Seniors sind.

    So viel Potenzial ne ordentliche Seite aufzubauen mit eigenem Content und dann nur das. Gibts hierzulande leider zu oft.

    1. Mann muss dazu sagen das die Umsätze nicht nur von Playnation.de kommen. Die kompletten Umsätze von Gronkh seinen Kanälen, Sarazar, Mafuyu und weiteren Kanälen laufen ebenfalls über die Playmassive GmbH.

  3. Dieser Artikel ist so lächerlich. Es gibt viele Menschen die neben ihren Beruf noch was machen wollen und dies ehrenamtlich tun wollen. Vielleicht gefällt ihnen lieber schreiben z.B. Reviews verfassen oder anders. Gronkh und Sarazar verdienen hierfür kein Hate, da sie tolle Menschen sind und ihr Plagen von dieser „News seite“ nur Aufmerksamkeit wollt. Schämt euch

    1. > Gronkh und Sarazar verdienen hierfür kein Hate, da sie tolle Menschen sind (…)

      Tolle Menschen, die mit ihrer Firma Umsätze von über 1 Millionen Euro jährlich erzielen, aber Redakteure für ihre Arbeit nicht entlohnen wollen.

      Nimm bitte deine Fanboy-Brille ab und akzeptiere, dass deine tollen Menschen nicht so toll sind, wie du denkst.

      1. Die beiden sind sogar so tolle Menschen, dass sie auf Fantreffen bis tief in die Nacht am Set sind, damit jeder auch seine Unterschrift und sein Foto bekommt.

        Dieser Artikel ist typisch für die Medien: Sich über etwas aufregen, wovon sie null Ahnung oder wo es um viel Geld geht, dann möglichst viel Aufmerksamkeit von vielen alten Säcken erregen und davon die Werbegelder kassieren.

        Denkt doch alle selbst mal ein bisschen nach, Sarazar und Gronkh, selbst Pewdiepie sind auch nur Menschen. Ich bin es satt, dass die Medien ständig für Geld gegen Menschen hetzen, selbst wenn es Trump ist. Ihr würdet das auch nicht fair finden, wenn ihr die Betroffenen wärt.

    2. Ja, wunderbare Menschen, die dir eine Heilewelt Illusion erschaffen. Ganz wunderbare Menschen, die nicht bereit sind Menschen für ihre Arbeit zu entlohnen. Aber Hauptsache sie geben jedem Fan ein Autogramm. 🙂

  4. Was für ein Blödsinn. Zu aller erst möchte ich sagen, dass man hier von PlayMassive und PlayNation unterscheiden muss. PlayMassive ist die von Gronkh und Sarazar gegründete Firma, welche auch von ihnen geleitet wird. PlayNation allerdings ist sozusagen eine Tochterfirma, die weitesgehend unabhängig von PlayMassive geführt wird, gegründet von Dennis Werth (MafuyuX) und Tobias Fulk (Tobinator). Dementsprechend hat PlayNation wohl ein wesentlich kleineres Budget. Desweiteren denke ich mir dass es für viele Leute eine Ehre ist, unter ihren Namen Reviews zu schreiben, auch wenn dabei vielleicht kein Gehalt raus springt. Das nenne ich ein typisches Beispiel von Vorlauten Internet-Bloggern, die nur das nötigste an Recherche betreiben und alles was sie sagen als wahre Münze verkaufen.

    1. Und deshalb prangten Foto und Name von Gronkh und Sarazar direkt über der Anzeige, wurden sie rechts davon als Geschäftsführer der PlayMassive geführt, stand diese Konstellation länger als ein Jahr so im Netz. Weil die nichts miteinander zu tun haben.
      der Richter, der das glaubt, der muss erst noch vereidigt werden. 🙂

      Und ja: die Stellenanzeige war nicht legal. deshalb wurde sie offline gestellt.

  5. Man sollte außerdem auch erwähnen, dass Gronkh und Sarazar mittlerweile nichts mehr mit PlayMassive ansich zu tun haben. Sie haben keinerlei Einfluss auf das, was dort vor sich geht.

    1. Das ist faktisch nicht korrekt. Richtig ist, dass gerade entflochten wird. Das wird aber noch ein paar Monate dauern. Solange sind die beiden da noch Geschäftsführer und damit verantwortlich und sogar haftbar. Und natürlich haben sie auch bis zum letzten Tag Einfluss.

      Außerdem stand die Anzeige dort weit über ein Jahr.

  6. Leitung von PlayNation.de
    -Erik Range
    Geschäftsführung

    -Valentin Rahmel
    Geschäftsführung

    Patrik Hasberg
    -Projektleitung PlayNation.de

    Quelle:http://www.playnation.de/content/team.html

    Schön, dass die Geschäftsführer nichts mit dem Unternehmen zu tun haben. Was sind das für gute Geschäftsführer. Hier indem Video wird nochmal betätigt, dass Gronkh seine leute nicht im Griff hat und die Playnation schön öfter mal mit unseriösen Artikeln auf sich aufmerksam machen wollte.
    https://www.youtube.com/watch?v=FL_hyNQfpwc bei 1:00 Gronkhs Kritik an seiner eigenen Firma.

  7. Und dann sieht man sich Mal in anderen Redaktionen um. Meint irgendjemand hier, dort würde es anders zugehen? Wohl kaum. Solche Geschäftsgebaren sind in der Branche, in der Spieleredaktion im Speziellen, leider Gang und Gäbe.
    Das ist mitnichten eine Verteidigung von Erik und Valle, aber sie stehen damit nicht allein.

  8. Interessant wie viele ahnungslos alles glauben was ihnen einer reindrückt.
    Man sollte erstmal bedenken, das ehrenamtlich zwar heißt ohne Lohn etwas zu tun aber mit dem
    entscheidenden Unterschied, das man keine feste Arbeitszeit oder dergleichen hat sondern alles komplett freiwillig ist. Desweiteren kann man auch noch frei sagen ob man das macht oder nicht. Anders als bei einer festen Arbeitsstelle mit festen Zeiten und Hierarchie.
    Voraussetzungen sind klar. Wie soll ein Bauarbeiter der nichts mit Videospiele zu tun hat ein anständiges Review über Games schreiben, der dafür weder Know-how noch Zeit hat nur mal als Beispiel.
    Dann hat man auch noch die Chance Spiele zu testen, die man auch behalten darf und dabei wird nicht mal gesagt welche Spiele. Man hat also auch eine gute Chance das es sich um einen AAA-Titel handelt der mal locker 70€+ kosten kann. Um das zu toppen, auch noch die Möglichkeit an Messen nicht nur teilnehmen zu dürfen, sondern Zugang über die Eventeingänge bekommt, wo normale Besucher nicht reingehen. Für eine freiwillige Arbeit ist das eine menge Gegenleistung dafür das man im Grunde Null Verpflichtung hat.
    Um das ganze auch mal aus emotionaler Sicht zu betrachten, bietet sich hier auch die Möglichkeit Einblick in diesen Bereich zu bekommen ohne irgendwelche Berufserfahrung oder dergleichen. Lieber ehrenamtlich etwas schreiben können und mit der Materie in Berührung kommen, als ein Praktikum für zwei Wochen das nur aus putzen und Kaffee kochen besteht, wo man keinerlei Einsicht in den Beruf bekommt und nicht nur kein Geld verdient, sondern nichts weiter als ein kostenloser Fußabtreter ist.
    Also versucht erst mal nachzudenken bevor ihr im Internet anonym Hate verbreitet nur weil euch jemand nicht passt!

  9. Soll dies ein anprangern nur wegen Gronkh und Sarazar sein? Kennt jemand die Hintergründe der Playmassive? Hat jemand mal nachgefragt oder einfach nur wahllos angeprangert?! Sie hatten schon vorher ehrenamtlich Gesucht und da hat es niemanden gestört. Jetz wimmelt die Welt von Moral Apostel die lieber Wahllos Beiträge schreiben, anstatt nachzufragen. Es ist heutzutage zu einfach mit den Finger auf andere zu zeigen.

    1. Was ich recherchiert habe: Dass eine Firma, von der Gronkh und Sarazar Geschäftsführer sind, Redakteursposten anbietet, die nicht bezahlt werden. Dies ist illegal und die beiden Geschäftsführer sind rechtlich verantwortlich.

      Ich hätte sie anzeigen können, dann wären die beiden jetzt wahrscheinlich auf Kaution frei und ihr Laden hausdurchsucht worden. Das habe ich nicht gemacht, damit sie ihren Fehler heilen können. Da die Anzeige dann ganz schnell offline war, haben sich die beiden wahrscheinlich rechtsberaten lassen.

      und jetzt möchte ich mal wissen, inwiefern es „einfach nur anprangern“ ist, wenn man auf illegales Verhalten aufmerksam macht und Ausbeutung an und für sich nicht so dufte findet.

      1. Was ist daran denn illegal? Der Rechtsgrund würde mich mal interessieren. Wer „Hexe“ ruft, sollte es auch belegen können.
        Ein Offline-Nehmen der Anzeige ist in keinster Weise ein Schuldeingeständnis, sondern ein Ruhe-in-die-Sache-kriegen. Man sollte in gewisse Sachen nicht mehr reininterpretieren, als nötig.

        Bezugsfreie Tätigkeiten sind im Journalismus nicht gerade selten. Das Gerücht, dass in der Probezeit nicht bezahlt wird, lässt sich auch alles vertraglich regeln indem die ersten Monate als gehaltsfreies Praktikum deklariert werden. Diese Zeit wird dann als Probezeit beidseitig anerkannt und im Anschluss geht es geregelt weiter.
        Das ist nicht schön und könnte man als sittenwidrig ansehen, kommt aber häufiger vor, als man sich vorstellen mag.

        Ja, in letzter Instanz sind Erik und Valle haftbar zu machen, weil sie als Geschäftsführer der PlayMassive auftreten und dabei aktuell auch für das Angebot PlayNation.de geradestehen. Projektleitung hat aber MafuyuX (Dennis?) und ist damit als erstes anzusprechen.

        Die Hexenjagd wird jetzt nur deswegen so aufgebauscht, weil zwei bekannte YouTuber laut Impressum die Leitung haben.
        Irgendein anderer Nischenblog würde es nicht einmal im Ansatz schaffen Erwähnung zu finden. Und machen wir uns nichts vor: Playnation.de ist nichts anderes als das. Die paar tausend Viewer am Tag…

        1. der Umstand, dass viele das machen, ist faktisch korrekt, in der ethischen und juristischen Bewertung irrelevant. Und ja: ich habe direkt drei Anwälte, Fachgebiet Arbeitsrecht, die mir versichert haben, dass dieses Vorgehen illegal und sogar kriminell ist.

          Und die Wiederholung der „Hexenjagd-Behauptung“ macht sie nicht richtiger, sondern alberner. Ein Nischenblog mit siebenstelligemJahresumsatz ist auch kaum ein Nischenblog.

  10. Ohne das damit rechtfertigen zu wollen, zeigen einige Postings hier vermutlich schon den Grund dafür. In den vergangenen Zeiten hat es immer wieder Stellen ohne Bezahlung gegeben. In dieser Firma und in vielen anderen Firmen im Gaming-Bereich. Und auch in anderen Branchen, die mit Medien zu tun haben, hörte man immer wieder von Ausbeutung. Ging bislang halt immer gut. Bis zum Mindestlohngesetz, dass seit 2015 gilt. Seitdem ist das nicht mehr erlaubt. Keine Ahnung, ob man jetzt absichtlich dagegen verstoßen hat oder es nicht wusste. Es hätte so nicht sein dürfen. Man hätte es wissen können und als Arbeitgeber wissen müssen, dass man damit gegen ein Gesetz verstößt. Ich selbst habe aber z.B. auch nicht geschaltet. Ich hatte selbst die Anzeige gelesen und gedacht, dass auch hier sich wieder zeigt, wie schlecht die Gaming-Branche „bezahlt“ ist und keinerlei Gedanken an das Mindestlohngesetz verschwendet und die somit nicht rechtskonforme Stellenanzeige. Wie gesagt keine Rechtfertigung, aber ich kann nachvollziehen, wenn man das einfach nicht bedacht hat. Erklärt vielleicht auch, warum die Anzeige dann entfernt wurde. Genaueres könnte die Veröffentlichung der intensiven Diskussion auf Facebook vielleicht hergeben.

    Ich möchte dem Autor danken, dass er darauf hingewiesen und nicht gleich eine Anzeige erstattet hat. Das finde ich fair. Konkurrenzunternehmen wären sicherlich anders vorgegangen.

    Auf zwei andere Dinge möchte ich noch eingehen.
    1. Umsatz ist nicht Gewinn
    Auch bei 1 Mio. Umsatz bedeutet das nicht, dass diese 1 Mio. an die Geschäftsführer geht. Davon müssen alle Ausgaben bezahlt werden. Wie viel Geld danach übrig bleibt weiß keiner.

    2. Das ganze beenden
    Der Autor schrieb „Läuft die Webseite so schlecht? Solltet ihr dann nicht die Konsequenz ziehen, und das Businessmodell killen?“. Das finde ich nicht in Ordnung. Als Geschäftsführer habe ich eine Verantwortung meinen Mitarbeitern gegenüber. Genau das wurde hier ja angeprangert: Neue Mitarbeiter bin ich nicht bereit zu bezahlen. Stattdessen scheint es aber vollkommen okay zu sein, die bisherigen Mitarbeiter einfach zu kündigen indem ich schließe.
    Ich würde stattdessen mit allen erlaubten Mitteln dafür sorgen, dass es weiter geht, damit meine Mitarbeiter nicht auf der Straße stehen.

    1. „Der Autor schrieb „Läuft die Webseite so schlecht? Solltet ihr dann nicht die Konsequenz ziehen, und das Businessmodell killen?“. Das finde ich nicht in Ordnung.“

      Ich kann das Businessmodell killen, ohne die Firma stillzulegen und jeden rauszuschnmeißen. Ist in der Gamesbranche sogar häufig normal: „Wir machen F2P-Games“: wenn das nicht mehr läuft, wird das Businessmodell geändert, indem man wieder Retail-Games für PC und Konsole macht. Natürlich ist es nicht okay, die Mitarbeiter einfach auf die Straße zu setzen. Aber wenn das Businessmodell nur über unbezahlte Arbeit von Menschen funktioniert, die nicht mal Teilhaber der Firma sind, dann sollte man das Busibnessmodell killen – und ein neues, profitableres installieren, oder?

    2. Und genau darum geht es doch hier, wenn man über 1 Millionjahresumsatz hat, dann kann man damit die Löhne/Gehälter bezahlen oder die Aufwandsentschädigungen. Gewinn berrechnet man in Erträge – Aufwand gegenüberstellt. Gehälter und Löhne sind im Aufwand womit die Arbeitsleistung abgesetzt wird und direkt auf den Umsatz Einfluss hat. Playmassiv hat ein Gewinn von 400.000€ erwirtschaftet. Es ist einfach traurig, dass es so hingenommen wird und es einfach so weiter geht, weil jeder der Meinung ist, dass machen die anderen auch, deswegen ist es O.K. Gronkh und Sarazar haben ein großes Publikum, weswegen die noch mehr im Fokus stehen und das wissen die auch, nur Unwissenheit schützt vor Recht nicht. Das ist das Problem der heutigen Gesellschaft, nichts mehr hinterfragen und einfach so alles hinnehmen, genau wie Lemminge.

  11. Ok, hätten sie einfach nur Leute gesucht, die ihnen kostenlos Texte schreiben und redigieren, ohne es als eine Redaktionsstelle zu bezeichnen, wäre es doch der mittlerweile ganz normale Wahnsinn im Journalismus (in seiner ganzen Breite verstanden) gewesen. Ich schreibe regelmäßig selber für verschiedene Publikationen, Geld sieht man da nur sehr selten oder aber so geringe Summen, dass der Stundenlohn nicht existenzsichernd ist. Und auch Online-Giganten wie Zeit Online veröffentlichen massenweise gut recherchierte und geschriebene Artikel, für die niemand einen Cent sieht. Ich habe selber mal einen Artikel für ZON beigesteuert, der nach der Veröffentlichung einen der meistgelesenen war und der war auch unbezahlt.

    Die Empörung ist gerechtfertigt, aber die Problematik betrifft nicht allein den Videospielejournalismus oder da nur gar einige wenige von.

    1. Dass es allein die Games-Industrie betrifft, habe ich nie behauptet. Tatsache ist aber, DASS es die Games-Industrie betrifft (von der ich ein Teil bin), und dass es sie schwer beschädigt. Nicht nur, was ihren Ruf angeht, sondern weil sie Talente in ander, besser bezahlte (oder: überhaupt bezahlte) Branchen treibt. Dass auch Zeit-Online zu den Ausbeutern gehört, ist niederschmetternd, aber deshalb nicht akzeptabler.

      Ich sehe, wie ich auch schon woanders geschrieben habe, Gronkh und Sarazar als Paradigmen eher als persönlich Anzugreifende. Sie sind Namen für das Problem, nicht das Problem selbst. Dass es populäre Namen sind, hat geholfen, das Problem ein kleines bisschen sichtbarer zu machen. Aber letzten Endes muss jeder der Fälle, in denen die Arbeit von Menschen ausgebeutet sind, die KEINE Teilhabe am jeweiligen Projekt haben, an die Öffentlichkeit gezerrt werden. Denn dies ist in jedem Fall Ausbeutung.

      Exposition ist die miese Ausrede der Ausbeuter. Nicht mehr – aber auch kein bisschen widerlicher.

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